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Snowboard: Snowboard Germany - Mit nachhaltigen Lösungen gegen den Klimawandel

Der Klimawandel bereitet dem Wintersport Probleme (© AFP/SID/FABRICE COFFRINI)Der Klimawandel und die Energiekrise bereiten den Snowboardern zum Saisonstart große Sorgen.

Köln (SID) - Der Klimawandel und die Energiekrise bereiten den Snowboardern zum Saisonstart große Sorgen. Mit nachhaltigen Lösungen und dem Fokus auf Umweltschutz will Snowboard Germany den Problemen entgegentreten.
Köln (SID) Der Anblick von schmelzenden Gletschern trieb Michael Hölz bereits im Sommertrainingslager reichlich Sorgenfalten auf die Stirn. Die Auswirkungen des Klimawandels auf seinen Sport hautnah mitzuerleben, sei "bedrückend" gewesen, sagte der Präsident von Snowboard Germany. Monate später muss sich Hölz mit seinem Verband zum Start der Wintersport-Saison noch einer weiteren großen Herausforderung stellen: der Energiekrise.
In Zeiten explodierender Gas- und Strompreise und Schneemangels auf den Pisten wollen die deutschen Snowboarder deshalb mit gutem Beispiel vorangehen. Sie wollen nicht "Teil des Problems" sein - sondern mit einem starken Fokus auf den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz als "Teil der Lösung" fungieren.
"Wir wollen unseren Beitrag leisten. Unsere Athletinnen und Athleten fordern das auch, weil sie ihren Sport auch in zehn oder 20 Jahren noch ausüben wollen", sagt Hölz im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID). Die deutschen Snowboarder setzen dafür in der Vorbereitung vermehrt auf Off-Snow-Training, im Sommer flog man trotz schmelzender Gletscher in Europa nicht ins Trainingslager nach Südamerika, um CO2-Emissionen einzusparen.
Dazu leistet der Verband, der zusammen mit dem Deutschen Skiverband (DSV) und der Stiftung Sicherheit im Skisport (SIS) eine Nachhaltigkeitsstrategie auf den Weg gebracht und sich 2019 durch die Unterzeichnung der UN-Deklaration der Co2-Reduktion verschrieben hat, durch das Pflanzen von Bäumen einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz.
Die Bemühungen des Verbandes sollen in diesem Weltcup-Winter erstmals auch kurz vor und nach den Wettkämpfen zu sehen sein. Das Team um Olympiateilnehmerin Ramona Hofmeister wird die sogenannten "Warming Stripes" auf seinen Wärmejacken tragen - eine Visualisierung wissenschaftlicher Daten des Klimatologen Ed Hawkins, durch die langfristige Temperaturverläufe sichtbar gemacht werden können.
"Es kommt auf jeden Athleten und jede Maßnahme an, auch wenn sie noch so klein ist", sagt Hölz, der in seinem Verband ein Sustainability Board eingerichtet hat - ein Team, das sich intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt. Dabei wünscht sich Hölz aber auch ein Umdenken bei der FIS, dem internationalen Ski- und Snowboard-Verband. Vor allem aufgeblähte Kalender stoßen auf Unverständnis: "Diese Auswüchse müssen wir zurückschrauben", sagt Hölz, dessen verhältnismäßig kleine Sportart einen komprimierten Terminplan hat.
Im alpinen Ski-Weltcup mussten wegen Schneemangels bereits die Männer-Abfahrten in Zermatt für das kommende Wochenende abgesagt werden. Die Saison der Snowboarder startete am vergangenen Samstag mit einem Big-Air-Wettbewerb der Freestyler in Chur/Schweiz, für alle anderen Disziplinen geht es aber erst im Dezember los.
Wenn jeder im Wintersport seinen Beitrag leiste, "bekommen wir auch die gesellschaftspolitische Akzeptanz", betont Hölz, der sich dafür ausspricht, dass in diesen Zeiten "nicht allein der Wintersport an den Pranger" gestellt wird.
Auch für Stefan Wagner, Vorsitzender der Initiative Sports for Future, entsteht momentan "ein leichter Reflex, den Wintersport sehr stark in die Verantwortung zu ziehen". Doch der sei momentan "Täter und Opfer zugleich", sagt Wagner: "Da muss niemand auf jemandem mit dem Finger zeigen. Sondern wir müssen uns einfach den Realitäten stellen und daraus die richtigen Schlüsse ziehen."


Der Klimawandel bereitet dem Wintersport Probleme (© AFP/SID/FABRICE COFFRINI)