EM 2024 als nachhaltiges Großevent (© AFP/SID/JOHN MACDOUGALL)Experte Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe sieht in der Fußball-EM 2024 in Deutschland ein Vorbild für nachhaltige Großevents.

Berlin (SID) – Experte Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sieht in der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland ein Vorbild für nachhaltige Großevents. „Wir haben eine sehr gute Verkehrs- und Sportstätteninfrastruktur, wir brauchen keine Inlandsflüge. Wir haben ein Mehrweg-Gebot für verzehrfertige Getränke und Speisen, wir haben regenerative Energien. Die Voraussetzungen in Deutschland sind sehr gut“, sagte Fischer dem SID.
Deshalb könnte die EM „die bisher umweltfreundlichste der Geschichte“ werden, so Fischer. Das deckt sich mit der Vorstellung der UEFA, die erklärte, dass sie die Endrunde im kommenden Jahr (14. Juni bis 14. Juli) zur „nachhaltigsten“ EM der Geschichte machen möchte. Laut einem Montag veröffentlichten Strategiepapier soll in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und den deutschen Behörden „ein Vorbild für globale Veranstaltungen dieser Art“ geschaffen werden.
Nicht so positiv gestimmt ist Fischer hingegen bei der anstehende Frauen-WM in Australien und Neuseeland, denn: „Beim Klimawandel ist nichts schädlicher, als dass viele Leute über Tausende Kilometer mit dem Flugzeug anreisen müssen“, sagte Fischer, der die FIFA deshalb für die Auswahl der weit abgelegenen Gastgeber-Länder inklusive großer Flugdistanzen während des Turniers kritisierte. „Wenn der Fokus auf dem Klimaschutz liegt, sind die Standorte Australien und Neuseeland nicht die richtige Entscheidung.“
Gut sei, dass Fußball in Australien einen festen Platz habe, „sodass die Sportstätten-Infrastruktur genutzt werden kann – das ist ein großer Unterschied zu Katar“, sagte Fischer in Bezug auf die Männer-WM im vergangenen Jahr. Ein nachhaltiges Großereignis müsse aber vor allem kurze Wege und eine bestehende Infrastruktur bieten: „Das kann auch länderübergreifend sein.“

EM 2024 als nachhaltiges Großevent (© AFP/SID/JOHN MACDOUGALL)